Beurteilungssysteme

Beurteilungssysteme sind Instrumente, um Fähigkeiten und Fertigkeiten systematisch zu erfassen sowie die fachliche Leistung einzuschätzen. Sie sollten regelmäßig durchgeführt werden, um eine Vergleichbarkeit von Leistungen oder Qualität herzustellen. Beurteilungssysteme sind kein Selbstzweck, sondern dienen dazu, Qualität und Leistungsniveau zu sichern und/oder zu steigern, systematisch Entwicklungsimpulse zu initiieren und die jeweilige Organisationseinheit als Ganzes voranzubringen.

Jede Beurteilung setzt voraus, dass die Beurteilungskriterien den realen Anforderungen der Arbeitsaufgabe entsprechen. Das bedeutet, das sogenannte Beurteilerlevel zu kennen und zu beachten und Kriterien zu kennen bzw. sich auf Kriterien zu verständigen, um die Erfüllung der Arbeitsaufgabe einschätzen zu können. Außerdem müssen diejenigen, die beurteilen, darin geschult werden, dies zu tun. Schließlich geht es bei einer Beurteilung oder einem Feedback immer darum, wertvolle Informationen zu gewinnen, um daraus Fach-, Management- und Führungskompetenzen weiterzuentwickeln.

Man unterscheidet prinzipiell folgende Beurteilungssysteme:

Mitarbeiterbeurteilung

= Beurteilung von oben nach unten

Das heißt, der Mitarbeiter wird von den Vorgesetzten beurteilt.

 

Das ist idealerweise ein mehrstufiges Einschätzungsverfahren. Zunächst gibt der direkte Vorgesetzte seine Einschätzung ab. Diese wird durch die nächsthöhere Führungsebene hinsichtlich formaler wie auch inhaltlicher Kriterien überprüft. In Beurteilungskonferenzen werden auf der nächsthöheren Führungsebene die Beurteilungsmaßstäbe gemeinsam abgeglichen.

Vorgesetzten-Feedback

= Beurteilung von unten nach oben

Das heißt, die Mitarbeiter beurteilen das Führungsverhalten, die Kenntnisse und Fähigkeiten ihres direkten Vorgesetzten.

360-Grad-Feedback

= Beurteilung von oben nach unten und von allen Seiten

Das heißt, der Mitarbeiter bekommt nicht nur von seinem direkten Vorgesetzten Feedback, sondern auch von anderen Personengruppen wie Kollegen, Führungskräfte höherer Verantwortungsebenen, Mitarbeitern und Kunden.